Die Orthodoxe Kirche
und das Gritta-Grab
Willkommen an der orthodoxen Kirche. Sie ist der Mariä Himmelfahrt gewidmet. Im Hof findet ihr das Grab der Familie Gritta, die hier ansässig war und unsere Geschichte geprägt hat. Wir werden euch jetzt von dieser Familie erzählen und auch den Bau und die Rolle der Kirche erklären...
Herzlich willkommen bei unserer Audio-Tour durch Rosia Montana, einem Ort der UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Tour besteht aus mehreren Info Punkten. Diese helfen euch, die Geschichte von Rosia Montana über einen Spaziergang zu entdecken. Jeder Infopunkt beinhaltet einen QR-Code. Wenn ihr diesen per Handy einscannt, öffnet sich eine Webplattform. Über diese erzählen wir euch dann die Geschichte des Punktes, an dem ihr euch gerade befindet. Ihr werdet überraschende Tatsachen, aber auch Geheimnisse kennenlernen. Wir möchten euch unsere Leidenschaft zu Rosia Montana vermitteln. Wir hoffen, euch zu faszinieren und zu ermuntern, so viel wie möglich zu erkunden.
Unsere orthodoxe Kirche befindet sich in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs ins Bergwerk. Bezüglich Plan, Struktur und Baumaterialien ist sie typisch für rumänische Steinbauten aus dem 18. Jahrhundert. Stilistisch weist sie in ihrer Silhouette und besonders in der Silhouette des Glockenturms Einflüsse eines vereinfachten Barockstils auf, was wiederum für die religiöse Architektur Siebenbürgens zwischen dem späten 18. bis und frühen 19. Jahrhundert, typisch ist.
1781 wurde die Kirche erbaut und von Mihail Gritta in Auftrag gegeben. Der Baubeginn hängt höchstwahrscheinlich auch mit dem Toleranzedikt von Joseph II zusammen. Ab 1781 durften orthodoxe Kirchengemeinden in Siebenbürgen Steinbauten errichten und man gewährte ihnen ein größeres Maß an religiösen Freiheiten.
Aber wer war dieser Mihail Gritta, und warum baute er eine Kirche? Wahrscheinlich italienischer Herkunft, kam seine Familie hierher, um in den Goldminen zu arbeiten. Er lebte von 1762 bis 1837. Durch seine harte Arbeit und Ersparnisse wurde Mihail recht schnell zu einem wohlhabenden Bergbauunternehmer. Er fand viel Gold und laut Legende fand er es mit Hilfe eines Berggeistes. Mit diesem Gold bezahlte Mihail den Bau etlicher Kirchen und Schulen hier in der Gegend. Aber zurück zur Legende: als der Berggeist ihn fragte, was er denn mit dem Gold machen würde, falls er es findet, äußerte Mihail den selbstlosen Wunsch, ihn zum Wohl seines Volkes zu nutzen und Schulen und Kirchen zu bauen. Daraufhin zeigte ihm der Berggeist eine sehr sehr dicke Goldader, die Mihil Gritta laut Legende mit einer dramatischen Explosion freilegte.
Die Legende besagt auch, dass das von Mihail gefundene Gold etwa an die 1700 kg wog. Von den 7 Kirchen, die er in Auftrag gegeben hat, sind 5 zu hundert Prozent bekannt. Es handelt sich um die orthodoxe Kirche in Roșia Montană, in Bucium Cerbu, in Mogoș in Geoagiu Joseni und Geoagiu Gelmar in Hunedoara. Über die weiteren 2 Kirchen gibt es keine genauen Informationen. Es wird vermutet, dass es sich um die eine oder andere Kirche in den Orten Carpiniș, Vârtrop oder Ciuruleasa handeln könnte.
Im Kirchhof, südöstlich der Altar Apsis, befindet sich eine Gruppe von Steinkreuzen mit ausgestellten Enden. Diese wurden von der Gritta Familie gespendet. Das Familienhaus der Gritta ist ein weiteres Ziel dieser Tour. Dort werdet ihr noch mehr über diese Familie erfahren.
Soviel erstmal zu unserer orthodoxen Kirche und deren Gründung.
Diese Audio Tour wurde vom Verein ‘Rosia Montana UNESCO Weltkulturerbe’ ins Leben gerufen. Rumäniens Kulturfondverwaltung hat es mitfinanziert. Alle Informationen und Quellen die wir hier benutzen kommen entweder von Einheimischen oder sind aus schriftlichen Quellen. Sie können diese über unsere Website abrufen. Am besten funktioniert die Tour, wenn Ihr Spaziergang dem Ablauf auf der Karte folgt. So gehen Sie uns erstmal nicht verloren, aber so entdecken Sie auch alle Ziele, die wir für Sie vorbereitet haben. Wir freuen uns, sie Schritt für Schritt begleiten zu dürfen. Und natürlich hoffen wir, dass Sie die Geschichte des Ortes genauso faszinieren wird wie uns.
Das Grabmal der Familie Gritta im Innenhof der orthodoxen Kirche.
Foto Aurel Sântimbrean.George Gritta, der Sohn von Mihăil Gritta (in den Archiven wurden keine Fotos von ihm gefunden).
Bergleute mit șaitroc (Goldsieb)
Foto Bazil Roman.Mariä Himmelfahrt der Muttergotteskirche