Willkommen am Rabenstein. Wir befinden uns in einem geschützten Naturgebiet mit einem großartigen Ausblick. Von hier aus seht ihr Stauseen, die umliegenden Gipfeln, das Dorf Roșia Montană und auch das Dorf Corna. Der Rabenstein verdankt seinen Namen der Form des Felsen Kegels, der einem Vogelschnabel ähnelt. Die schwarze Farbe des Gesteins an der Oberfläche verleiht ihm die Ähnlichkeit mit einem Raben und somit heißt dieser Punkt schon seit langem ‘Rabenstein.’..
Herzlich willkommen bei unserer Audio-Tour durch Rosia Montana, einem Ort der UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Tour besteht aus mehreren Info Punkten. Diese helfen euch, die Geschichte von Rosia Montana über einen Spaziergang zu entdecken. Jeder Infopunkt beinhaltet einen QR-Code. Wenn ihr diesen per Handy einscannt, öffnet sich eine Webplattform. Über diese erzählen wir euch dann die Geschichte des Punktes, an dem ihr euch gerade befindet. Ihr werdet überraschende Tatsachen, aber auch Geheimnisse kennenlernen. Wir möchten euch unsere Leidenschaft zu Rosia Montana vermitteln. Wir hoffen, euch zu faszinieren und zu ermuntern, so viel wie möglich zu erkunden.
Der Berg, zu dem der Rabenstein gehört, heißt Cârnic. Hier könnt ihr noch trapezoid-förmige Schacht Eingänge aus der Römerzeit finden. In der Gegend rund um den Rabensteins wurde in der Römerzeit eine einzigartige Bergbautechnik angewendet - bei der es um kaltes Wasser, Essig und Hitze ging. Zur Zeit der Römer war das Sprengpulver noch nicht erfunden worden. Wenn die Römer eine Goldader fanden die in den Berg hinein ging, dann erhitzten sie die äußere Felswand zunächst mit grossen Feuern. Wenn die Felswand richtig heiß war, begossen sie sie mit kaltem Wasser und Essig, wodurch das Gestein entlang der Goldadern riss. Dann verwendeten sie ihre Werkzeuge - den Mörtel und den Schlägel - um die Ader in den Berg hinein zu verfolgen. Der Russ dieser Technik ist, was den Rabenstein seine schwarze Farbe gegeben hat.
Der Anfang der oberflächlichen Goldgewinnung kann bis in die Bronzezeit zurückverfolgt werden. Die Agathyrsi waren antikes Volk, die im 5 Jahrhundert vor Christus hier in dieser Gegend wohnten. Der griechische Historiker Herodot beschrieb sie als Träger von Goldschmuck. Die oberflächliche oder alluviale Goldgewinnung setzte sich in der dakischen Zeit fort. Die innovativen Technologien, die von den Römern in Alburnus Maior angewendet wurden, schufen den größten bekannten Römischen Bergbau Komplex.
Das unterirdische Netzwerk aus der Römerzeit ist durch drei Bergbau-Typologien gezeichnet, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind: Stolln mit Wendeltreppen, Schrägstolln mit Verbindungstreppen, und Ausbeutungs-Kammern.
Die Stolln sind in den Fels gemeißelt und folgen dem Verlauf der Goldader. In Gebieten, in denen die Erz-Konzentration nicht linear war, wurden Ausbeutung Kammern entwickelt. In Gebieten mit weichem Felsen wurde der Stolln mit einer Holzverkleidung verstärkt.
Der römische Ansatz zum Goldabbau war eine technische Neuheit, die die Goldgewinnung super effizient machte. Während über die genaue Menge an Gold und Silber, die von Kaiser Trajan nach Rom genommen wurden, heute noch spekuliert wird, ist sicher, dass es sich um eine sehr große Menge gehandelt haben muss. Denn wir wissen, dass das Bauprogramm, das von Tajan ins Leben gerufen wurde, zum Großteil mit dem Gold aus Alburnus Maior finanziert wurde.
Die Schätze der Daker und die riesigen Mengen an Gold und Silber, von denen die Römer sagten, dass sie aus Dakien stammen, waren sicherlich auch Teil einer kaiserlichen Propaganda, um den außergewöhnlichen Aufwand zu rechtfertigen, den das Reich unternommen hatte, um Dakien zu erobern. Während die von Criton in seiner Getica erwähnten 165 Tonnen Gold und 331 Tonnen Silber übertrieben sein können, wurde ein beträchtliche Kriegsbeute nach Rom gebracht. Die 123 Tage andauernde Feier für die gesamte Bevölkerung Roms erforderte hohe Ausgaben für den kaiserlichen Haushalt. Sie wurden mit Gold und Silber aus Dakien bezahlt. Vor der römischen Besatzung waren die Gold- und Silbervorkommen reicher und wurden an der Oberfläche abgebaut.
So viel zum Rabenstein.
Diese Audio Tour wurde vom Verein ‘Rosia Montana UNESCO Weltkulturerbe’ ins Leben gerufen. Rumäniens Kulturfondverwaltung hat es mitfinanziert. Alle Informationen und Quellen die wir hier benutzen kommen entweder von Einheimischen oder sind aus schriftlichen Quellen. Sie können diese über unsere Website abrufen. Am besten funktioniert die Tour, wenn Ihr Spaziergang dem Ablauf auf der Karte folgt. So gehen Sie uns erstmal nicht verloren, aber so entdecken Sie auch alle Ziele, die wir für Sie vorbereitet haben. Wir freuen uns, sie Schritt für Schritt begleiten zu dürfen. Und natürlich hoffen wir, dass Sie die Geschichte des Ortes genauso faszinieren wird wie uns.
die unterirdische Welt rund um den Rabenstein (Cârnic)
Foto Ivan RousBlick auf Cârnic vom Corna Tal
Foto Bazil RomanUnterirdische Stolln
Foto Ivan RousRömische Stollneingänge
Foto Adrian Petri