Willkommen am Brazi-Teich, der sich in einer schönen Umgebung, in einem Wald befindet. Die Ruhe und die saubere Luft laden zum Entspannen ein. Aber der Zweck des Baus dieses Sees war nicht zur Entspannung gedacht; ganz im Gegenteil. Der Teich ist ein künstliches Wasserreservoir, das für den Antrieb der Stampfmühlen unsersetzlich war. Die Stampfmühlen wiederum dienten zur Verarbeitung des goldhaltigen Erzes...
Herzlich willkommen bei unserer Audio-Tour durch Rosia Montana, einem Ort der UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Tour besteht aus mehreren Info Punkten. Diese helfen euch, die Geschichte von Rosia Montana über einen Spaziergang zu entdecken. Jeder Infopunkt beinhaltet einen QR-Code. Wenn ihr diesen per Handy einscannt, öffnet sich eine Webplattform. Über diese erzählen wir euch dann die Geschichte des Punktes, an dem ihr euch gerade befindet. Ihr werdet überraschende Tatsachen, aber auch Geheimnisse kennenlernen. Wir möchten euch unsere Leidenschaft zu Rosia Montana vermitteln. Wir hoffen, euch zu faszinieren und zu ermuntern, so viel wie möglich zu erkunden.
Die Reservoirs - auch 'tăuri genannt - sind fast 300 Jahre alt. Sie wurden angelegt, um ein ausreichendes Volumen und einen konstanten Wasserfluss zur Betreibung der Stampfmühlen zu gewährleisten. Der Beginn des Baus der Stauseen ist 1733, aber vielleicht ist dieser Zeitpunkt der Moment, an dem die Pläne für den Bau von den Behörden in Auftrag gegeben wurden.
Von den über 100 solcher Seen, die zwischen den Hügeln und Bergkämmen rund um Roșia Montană angelegt wurden, existieren einige heute noch. Die größten sind mit intelligenten Mechanismen - Krananlagen - zur Wassersteuerung ausgestattet. Die Steuermechanismen, die zuerst aus Holz gebaut wurden, wurden allmählich durch Metallkräne ersetzt, die von einem Turm aus betrieben wurden. Die Dämme und Wasserablauföffnungen sind bemerkenswerte Zeugnisse der technischen Architektur. Hinter dem Damm wird Wasser aus den umliegenden Hügeln gesammelt. Am Fuß der Dämme befindet sich ein Tunnel, der mit einem Kontrollturm verbunden ist. Der Turm wiederum steht mitten im See. In einigen Seen wie dem Brazi-See existiert dieser Turm nicht mehr, aber ihr könnt ihn auf alten Fotos auf unserer Website sehen.
Wasser war eine kostbare Ressource und die Reservoirs wurden sorgfältig verwaltet, auch um Konflikte bei Wasserknappheit zu verhindern. Die Reservoirs Verwaltung überwachte die Wartung und Verteilung. Sie führte regelmäßige Entwässerungs- und Reinigungsarbeiten durch. Die Stampfmühlen wurden von deren Grundbesitzern verwaltet. Diese Mühlen verwendeten hölzerne Pfeiler, an denen Steinköpfe angebracht waren. Sie zermahlten das Erz um die Goldgewinnung zu erleichtern.
Die wichtigsten Wasser Reservoirs waren Tăul Mare, Tăul Țarina, Tăul Brazi und Tăul Corna. Jeder von diesen Seen betrieb eine bestimmte Anzahl von Wassermühlen. Diese Reservoirs sind spektakuläre Konstruktionen. Sie sind technische Denkmäler aus dem 18. Jahrhundert, mit unterirdischen Gängen und kleinen Häusern, die den Wasserfluss steuerten. Obwohl heute weniger sichtbar, trugen die Zugangsportale zu den Wasserabfluss Schächten oft das Bergbausymbol. Im Bergbaumuseum wird die Steinskulptur, die am Damm des Brazi Sees angebracht war, aufbewahrt.
So viel zum Tăul Brazi.
Diese Audio Tour wurde vom Verein ‘Rosia Montana UNESCO Weltkulturerbe’ ins Leben gerufen. Rumäniens Kulturfondverwaltung hat es mitfinanziert. Alle Informationen und Quellen die wir hier benutzen kommen entweder von Einheimischen oder sind aus schriftlichen Quellen. Sie können diese über unsere Website abrufen. Am besten funktioniert die Tour, wenn Ihr Spaziergang dem Ablauf auf der Karte folgt. So gehen Sie uns erstmal nicht verloren, aber so entdecken Sie auch alle Ziele, die wir für Sie vorbereitet haben. Wir freuen uns, sie Schritt für Schritt begleiten zu dürfen. Und natürlich hoffen wir, dass Sie die Geschichte des Ortes genauso faszinieren wird wie uns.
Der Brazi Teich um 1930
Foto Arthur Oskar BackHaus mit Stampfmühlen
Foto Bazil RomanDer Brazi Teich im Winter
Foto Adrian Petri.Der Brazi Teich bei Sonnenuntergang
Foto Adrian Petri.