Die Steinhochzeit
und der Văidoaia Stollen
Wir befinden uns im Văidoaia Viertel, das seinen Namen von dem schroffen und felsigen Hang erhält, der auf der nördlichen Seite über euch ragt...
In den 70er-80er Jahren wurde Rosia Montana mehrmals in eine Filmkulisse verwandelt. Hier wurden Klassiker der rumänischen Kinematographie gedreht, wie zum Beispiel: Die Steinige Hochzeit - 1973. Der Geist des Goldes - 1974 und Flammen über Schätze - 1987.
"Die Steinige Hochzeit", wurde unter der Regie von Mircea Veroiu und Dan Pița gedreht. Der Film endet mit einer Szene aus einer Hochzeitsfeier, die genau im Hof des Hauses gedreht wurde, vor dem ihr steht. Das Haus wurde für den Film mehrfach umgebaut: die Mauer wurde speziell für den Film gebaut und das Holztor hatte man sich von der ungarischen Schule ausgeliehen. Die Steinige Hochzeit erzählt die Geschichte einer schönen und armen Braut die vor einem hässlichen und reichen Bräutigam flieht; aber auch die Geschichte einer anderen Art von Hochzeit, bei der ein frühzeitig verstorbenes Mädchen von ihrer trauernden Mutter als Braut beerdigt wird.
Über dem Haus ragt der Văidoaia Berg, und ihr habt sicherlich schon die Schachteingänge bemerkt. Bergbau Vereine öffneten aufgrund begrenzter Mittel alte Stolln wieder oder öffneten übersehene Gebiete für den Goldabbau. So entstanden weitläufige unterirdische Hohlräume, die tausende von Quadratmetern mit unterschiedlichen Höhen umspannen. Bohrungen zur Erzgewinnung erforderten verschiedene Geschicklichkeiten. Man wollte sowohl den Einsatz als auch die Menge des Sprengpulvers möglichst klein halten: Sprengpulver war teuer, aber auch gefährlich. Nach dem Sprengen suchten die Bergleute nach sichtbarem freien Gold, auch "Stöcke" oder "Bergblumen" genannt. Die wurden gesammelt. Erz mit geringem Goldgehalt wurde liegen gelassen.
Aus Gruben wie diese wurde das Erz in Weidenkörben, die Kinder auf dem Rücken trugen, an die Oberfläche getragen. Kinder waren ein essentieller Teil der Bergbauarbeit. Sie waren klein und konnten sich leicht durch die engen unterirdischen Gänge oder Stolln winden. Sie trugen die Körbe an die Oberfläche und schnallten sie auf Pferde. Lange Karawanen von Pferden hinterlegten auf engen, kurvenreichen und gefährlichen Pfaden, Strecken von bis zu 8 km bis zurück.
Einmal bei den Stampfmühlen angekommen, entluden die Kinder das Erzgestein und kehrten mit leeren Körben und den Pferden zum Schacht zurück, wo das Ganze wieder von vorne losging. Früher herrschte im Vaidoaia Viertel viel Trubel, am Fuß standen Stampfmühlen und weiter oben die Wohnhäusern der Bergbau Familien.
Soviel zur Steinigen Hochzeit und zum Văidoaia Viertel.
Diese Audio Tour wurde vom Verein ‘Rosia Montana UNESCO Weltkulturerbe’ ins Leben gerufen. Rumäniens Kulturfondverwaltung hat es mitfinanziert. Alle Informationen und Quellen die wir hier benutzen kommen entweder von Einheimischen oder sind aus schriftlichen Quellen. Sie können diese über unsere Website abrufen. Am besten funktioniert die Tour, wenn Ihr Spaziergang dem Ablauf auf der Karte folgt. So gehen Sie uns erstmal nicht verloren, aber so entdecken Sie auch alle Ziele, die wir für Sie vorbereitet haben. Wir freuen uns, sie Schritt für Schritt begleiten zu dürfen. Und natürlich hoffen wir, dass Sie die Geschichte des Ortes genauso faszinieren wird wie uns.
Ein Bergmann mit dem șaitroc (Goldsieb)
Foto Bazil RomanEin Bergmann auf einem Holzbalken
Foto Bazil RomanDas Văidoaia-Massiv mit Häusern und Stampfmühlen am Anfang des 20. Jahrhunderts
Foto Csiky LajosKinder die das Erz im Korb transportieren
Foto Bazil Roman