Willkommen am Gritta-Haus. Es war die Residenz von Mihail Gritta, einem wohlhabenden Bergbauunternehmer und Gründer von Kirchen und Schulen in unserer Gegend. Wenn ihr weiter bergauf läuft, gelangt ihr zum Stadtkern, wo noch vieles zu entdecken ist..
Herzlich willkommen bei unserer Audio-Tour durch Rosia Montana, einem Ort der UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Tour besteht aus mehreren Info Punkten. Diese helfen euch, die Geschichte von Rosia Montana über einen Spaziergang zu entdecken. Jeder Infopunkt beinhaltet einen QR-Code. Wenn ihr diesen per Handy einscannt, öffnet sich eine Webplattform. Über diese erzählen wir euch dann die Geschichte des Punktes, an dem ihr euch gerade befindet. Ihr werdet überraschende Tatsachen, aber auch Geheimnisse kennenlernen. Wir möchten euch unsere Leidenschaft zu Rosia Montana vermitteln. Wir hoffen, euch zu faszinieren und zu ermuntern, so viel wie möglich zu erkunden.
Ein Bergmann, der vor über 200 Jahren hier lebte, ist zu einer legendären Figur geworden. Ja, ihr habt es richtig erraten, es handelt sich um Mihăil Gritta, von dem wir euch schon unten an der Orthodoxen Kirche erzählt haben. Als Bergbauunternehmer verwendete er das verdiente Geld, um Kirchen und Schulen in den Apuseni-Bergen zu bauen.
Über das Gritta-Haus gibt es nur wenig Informationen. In Bezug auf die Familie, erzählt der Bergbauingenieur Valentin Rus aus Roșia Montană folgendes
"Nach 1600 war hier, in Roșia Montana, ein wahres 'El Dorado'! Menschen kamen aus ganz Europa hierher! Das kaiserliche Haus in Wien ermutigte die Goldsuche. K & K hatte seinen Anteil am Gewinn und um diesen zu vermehren, subventionierte es den Goldabbau. Viele versuchten hier ihr Glück. So wie einige nach Amerika, in die Neue Welt, gingen, kamen andere zu uns, nach Roșia. Es war eine sehr vielfältige Welt hier."
Es wird vermutet, dass die Familie Gritta ursprünglich aus Italien stammt. "Mihăil erbte das Familienunternehmen und baute es weiter aus. Er hatte einen Ausgangspunkt, aber er war auch sehr ernsthaft, weil die Versuchungen groß waren. Mit Gold konnte man damals viel tun, sowohl Gutes als auch Schlechtes. Man konnte es weiter investieren oder Gutes tun, so wie eben Mihăil oder man konnte sich in den Restaurants in Abrud oder hier im Casino amüsieren. Es gab viele, die den Versuchungen erlagen. Sie arbeiteten monatelang sehr hart, nur um für ein paar Tage eine Art König zu sein und alles im Casino wieder zu verlieren. Niemand fand so viel Gold wie Gritta", sagt der Ingenieur Valentin Rus.
Um 1800 herum hatte Mihail Gritta, der seine Bergbaurechte im Cetate-Berg hatte, eine übernatürliche Erfahrung - tief in einem dunklen Stolln. Er sieht eine leuchtende Figur, die sich als Geist erweist und ihm verspricht, ihn zu einem reichen Goldvorkommen zu führen. Gelähmt vor Angst und Ehrfurcht, folgt Gritta dem Geist und äußert seine Absicht, das Gold zum Bau von Kirchen und Schulen zu verwenden. Gritta folgt den Anweisungen des Geistes und löst eine Explosion aus, die ihm eine sehr dicke Goldader offenbart. Trotz einer anfänglichen Besorgnis und der Dunkelheit findet Gritta mit neuer Klarheit seinen Weg durch die Stolln und trägt das kostbare Erz an die Oberfläche. Diese legendäre Geschichte unterstreicht den Glauben, die Hoffnung und den Mut und vor allem auch die transformative Kraft seiner Begegnung mit dem Übernatürlichen.
Das war das einzige Mal, dass Mihail die ‘Vâlva’ oder Geist traf, obwohl er während seines Lebens oft in Stolln ging, um nach Gold zu suchen. Aber er hatte alles, was er in seinem Leben wollte, er hielt sein Versprechen an die ‘Vâlva’ und hatte keine Sorgen.
Ebenso faszinierend ist das Interesse der Familie Gritta an der Antike. Eine Gravur von 1892 zeigt um das Haus herum ein wahres Lapidarium von Steinen und Skulpturen aus der Römerzeit. Diesen Brauch - Steine und Skulpturen aus der Römerzeit in seinen Garten zu stellen oder in eine Hausfassade (zur Straße hin) mit einzubauen - werdet ihr hier noch öfter antreffen. Aber mehr dazu bei einem anderen Ziel unserer Audio Tour.
Das war unser Beitrag zum Gritta-Haus.
Diese Audio Tour wurde vom Verein ‘Rosia Montana UNESCO Weltkulturerbe’ ins Leben gerufen. Rumäniens Kulturfondverwaltung hat es mitfinanziert. Alle Informationen und Quellen die wir hier benutzen kommen entweder von Einheimischen oder sind aus schriftlichen Quellen. Sie können diese über unsere Website abrufen. Am besten funktioniert die Tour, wenn Ihr Spaziergang dem Ablauf auf der Karte folgt. So gehen Sie uns erstmal nicht verloren, aber so entdecken Sie auch alle Ziele, die wir für Sie vorbereitet haben. Wir freuen uns, sie Schritt für Schritt begleiten zu dürfen. Und natürlich hoffen wir, dass Sie die Geschichte des Ortes genauso faszinieren wird wie uns.
Ein Bergmann bereitet den Ort für die Sprengung vor
Foto Bazil RomanEin Bergmann auf einer Leiter mit einer Grubenlampe
Foto Bazil RomanGeorge Gritta, Sohn von Mihăil Gritta und das Gritta Haus
Mihăil Grittas Grabstein